IG Flüchtlingsarbeit
Herzlich Willkommen bei IG-F Dübendorf
Herzlich willkommen auf unserer Webseite. Wir sind die Interessengruppe Flüchtlingsarbeit Dübendorf und freuen uns, dass du dich für die Tätigkeiten unseres Vereins interessierst.
Wir helfen gemeinsam
Ob Kleiderbörse, gemeinsames Kochen oder Deutschkurse. Die Projekte von Freiwilligen in Dübendorf sind vielfältig und sollen zur Verbesserung der Lebenssituation von geflüchteten Menschen in der Region beitragen. Sie entstehen auf Initiative zahlreicher Freiwilliger. Die Begegnungen zwischen den Menschen stehen im Zentrum. Wir ermöglichen Austausch zwischen Geflüchteten unter sich aber auch mit der Bevölkerung. Mehr über den Verein IG-F.
Nächste Termine
Generalversammlung
Einladung zur GV 2025 der IG-F Dübendorf
Mittwoch, 14. Mai 2025, 19.30-21.00 Uhr, Lindensaal, 8600 Dübendorf
Die Unterlagen können beim Präsidium, praesidium.igf@gmail.com, bezogen werden.
Stattgefundene Termine
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker, Universität Zürich:
"Psychotherapie mit traumatisierten Geflüchteten? Die drei Wellen des Themas"
Wann: 25. März 2025, 19.30 - 21.00 Uhr
Wo: Lindensaal, REZ, Bahnhofstrasse 37, 8600 Dübendorf
IG Flüchtlinge Dübendorf: Vortragsrückblick «Traumatherapie bei Geflüchteten»
Die IG-F versteht sich als lokale Plattform zu Flüchtlingsthemen. Im Frühling gab es die Gelegenheit, den Traumaforscher Prof. Dr. Dr. Andreas Maercker (Universität Zürich) zu hören, der die Entwicklung der Traumaarbeit mit Geflüchteten im internationalen Kontext vorstellte. Diskussionen in Europa und bei uns täuschen darüber hinweg, dass in absoluten Zahlen die meisten Geflüchteten in Ländern nahe der Krisenherde, und damit häufig auch in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, aufgenommen werden. In absoluten Zahlen stehen Iran, die Türkei und Kolumbien als Aufnahmeländer noch vor Deutschland. Aus Deutschland sind Zahlen zur psychischen Gesundheit von Geflüchteten vorhanden: So waren 70% der Erwachsenen und 41% der Kinder/Jugendlichen Zeugen von Gewalt und 55% der Erwachsenen sowie 15% der Kinder/Jugendlichen haben Gewalt gegen die eigene Person erlebt. Etwa 37% der Gefüchteten stammen aus Kriegsregionen, andere Erfahrungen sind Naturkatastrophen, Unfall oder Gefangenschaft. Gegenüber der generellen Bevölkerung sind v.a. post-traumatische Belastungsstörungen (PTDS), Depressionen und Anpassungsstörungen bei Geflüchteten und Asylsuchenden spürbar erhöht. Auch in den Auffangländern erleben Personen mit PTDS immer wieder «Triggerfaktoren», welche zu Problemsituationen führen. Die Anpassungsstörung führt zu verschiedenen «Nach-Migrations-Problemen», welche sich auf unterschiedlichste Art äussern, aber eine konfliktfreie Eingliederung in die neue Gesellschaft verunmöglichen. So kann jemand, der oder die eigentlich sprachbegabt ist, beispielsweise eine völlige Blockade beim Deutschlernen entwickeln. In Deutschland wurde am Weltflüchtlingstag 2024 thematisiert, dass Geflüchtete
kaum psychosoziale Unterstützung erhalten, obwohl man bereits seit den 80ern Erfahrungen im Umgang mit psychischen Problemen von Geflüchteten gesammelt hat. Andreas Maercker stellte am Vortrag auch die heutige Herangehensweise im Umgang mit traumatisierten Geflüchteten vor, welche mit «kultursensitiven» Therapien die kulturellen Vorstellungen, Formulierungen und Kontexte der jeweiligen
Personen aufnimmt. In der anschliessenden Diskussion wurde die grosse Betroffenheit der Teilnehmenden ob diesen schwerwiegenden, aber oft nicht beachteten Problemen der Geflüchteten spürbar. Die Fragen zeigten das Bemühen der Teilnehmenden auf, aus dem Vortrag etwas für die eigene Arbeit oder die lokale Situation mitzunehmen. So lässt sich der Schluss ziehen, dass es sich als Gesellschaft lohnt, in die
pyschische Gesundheit der Geflüchteten zu investieren, da es uns selbst wieder zugute kommt, wenn die Geflüchteten hier mit weniger Konfliktsituationen umgehen müssen. Das könnte sich in einer höheren Produktivität der Geflüchteten niederschlagen, die nicht nur ihnen selbst, sondern auch der Gesellschaft zugute kommt, und ggf. auch in tieferen Deliktzahlen.
Daher wäre es hilfreich, viele Interessierte und im Umfeld professionell tätige Personen zu sensibilisieren und zur Hilfe zu befähigen, auch Laien, denn auch niederschwellige Angebote und einfach dargebrachte Hilfe wie ein offenes Ohr oder regelmässige Gesellschaftsangebote können einen Beitrag leisten. Grundsätzlich kommt eine Traumabehandlung nie zu spät, jedoch besteht die Gefahr einer «Verstetigung», die umso schwerer zu durchbrechen ist. Einzelne Beispiele aus der Runde zeigten auch, dass viele Geflüchtete nie eine «Einführung» in unsere Kultur und Gesellschaft oder ein Coaching erhalten haben, auch hier liesse sich ansetzen. Die Präsentation erhalten Sie auf Anfrage beim Präsidium der IG-F, praesidium.igf@gmail.com.
Zum Referenten - Andreas Maercker, Prof. Dr. Dr. : https://www.psychologie.uzh. |
Offener Treff mit Bericht aus den Gruppen
Referat von Dr. Kassandra Maja Birchler (Universität Zürich) zur schweizerischen Flüchtlingspolitik.
Wann: 13. November 2024, 19.30-21.00 Uhr
Wo: Güggelhuus, Raum Anker, Bahnhofstrasse 39, 8600 Dübendorf):
Bericht von der Veranstaltung:
War Ihnen bewusst, dass die langfristige Integration deutlich besser gelingt, je kürzer die Wartzeit bis zum Eintritt in den Arbeitsmarkt ist? Haben Sie von der Studie gehört, die aufzeigt, dass wir die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt stark verbessern können, indem wir die Zuteilung auf Kantone und Gemeinden nicht zufällig, sondern basierend auf Algorhythmen und Arbeitsmarktdaten vornehmen? Wussten Sie, dass die Schweiz zwar aktuell den höchsten bisherigen, relativen Anteil an Flüchtlingen hat, damit aber immer noch im europäischen Mittelfeld liegt?
Dr. Kassandra Birchler, Postdoc am Institut der Politikwissenschaft an der Uni Zürich, brachte diese und andere Fakten in das Treffen der Interessengemeinschaft Flüchtlingsarbeit (IGF) vom November 2024 mit. Sie zeigte anhand von Studien auch die Bedeutung der Medien für unser Bild der Flüchtlinge auf, bspw. können gerade soziale Medien zu Blasen führen, oder dass es wichtig ist, auch die Geflüchteten zu Wort kommen zu lassen.
Neben diesem fachlichen Input bot das offene Treffen Gelegenheit, die laufenden Aktivitäten in Dübendorf vorzustellen: Dazu gehört eine Gesprächsrunde für ukrainische Flüchtlinge, geleitet von einer ukrainischen Psychologin, ein Angebot, das vom Rotary Club finanziell unterstützt wird. Eine Teilnehmerin des offenen Treffens verwies auf eine Studie der ZHAW, die aufzeigte, wie wichtig Ansprechpersonen gerade für geflüchtete Frauen mit Kindern sind. Die Organisatorinnen sowohl der Gesprächsrunde wie auch des Café welcome wiesen darauf hin, dass ein wiederkehrendes Thema die Arbeitsstellensuche ist, welche für viele einen grossen Frust darstellt. Beim Treffpunkt Ukraine können die Teilnehmenden wöchentlich in entspanntem Rahmen ihr Deutsch verbessern und einen regelmässigen Austausch finden. Präsent war auch die Projektleiterin des Tandem-Angebots «zäme da», welche Freiwillige und Deutschwillige unterschiedlicher kultureller und sprachlicher Hintergründe zusammenbringt. Eine Werbeaktion durch den Kanton hat viele Anmeldungen sowohl von Freiwilligen wie Interessierten gebracht, jedoch braucht es viel Gespür und Effort, um die Tandems richtig zu matchen.
Aus dem Abend kamen weitere Ideen hervor, wie man die Aktivitäten vertiefen und erweitern könnte.
Zur Referentin Dr. Kassandra Maja Birchler: |
Aktivitäten
Seit mehreren Jahren engagieren sich Freiwillige in unterschiedlichen Aktivitäten
Café Welcome
Freiwillige und Geflüchtete engagieren sich beim Kochen eines Mittagessens.
Deutschkurse
Freiwillige unterrichten Deutsch für Geflüchtete.
Treffpunkt Ukraine
Freiwillige treffen sich mit Geflüchteten aus der Ukraine beim Treffpunkt Ukraine.